Globaler Klimastreik – Bio schützt Klima

Am 19. März streikten an vielen Orten wieder Menschen – mehrheitlich sitzend und coronakonform – um mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit einzufordern. Hilft die biologische Landwirtschaft, um mehr Klimaschutz zu erreichen? Wir haben dazu ein paar Dinge zusammengetragen.

In den letzten Monaten wurde über den Klimawandel in einer noch nie dagewesenen Intensität diskutiert. Die Klimakrise beschäftigt die Menschen rund um den Globus. Der Tenor ist eindeutig: Die Zeit ist reif für klimafreundliches Handeln, sowohl für uns BürgerInnen, als auch für alle Wirtschaftsbranchen. Auch der Agrarbereich kann einen wichtigen Beitrag leisten, ist er doch global betrachtet auch einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Es besteht somit ein hohes Potential, dem Klimawandel aktiv entgegen zu wirken.

Mehr dazu auf der Website von Bio Austria.

Die Landwirtschaft ist von Klimaänderungen direkt betroffen, gleichzeitig ist sie ohne Zweifel ein Mitverursacher der Klimakrise – sie kann aber auch einen wesentlichen Beitrag zur Lösung leisten. Der in der Landwirtschaft eingesetzte Dünger enthält Stickstoff-Verbindungen, die auf den Feldern von Bakterien tlw. zersetzt werden, wodurch Lachgas entsteht, das in die Atmosphäre freigesetzt wird. Lachgas wirkt rund 300 Mal schädlicher auf das Klima als CO2.

Es gibt zwar einzelne Bereiche, in denen andere Formen der Landbewirtschaftung besser abschneiden als die Bio-Landwirtschaft – beispielsweise bei der Ertragsmaximierung/Produktivität. In Summe ist sie jedoch die Bewirtschaftungsform mit den besten Ergebnissen, die einzige, die in so vielen unterschiedlichen „Disziplinen“ Hochleistungen erbringt. Die Bio-Landwirtschaft bietet ganzheitliche Lösungsansätze und kann als Vorbild für eine umweltfreundliche Form der Landwirtschaft dienen, zeigt sie doch erfolgreich, dass es anders möglich ist. Verbesserungspotenzial gibt es, die Graphik zeigt es, aber natürlich auch bei ihr.

Mehr dazu im Beitrag von Bio Austria Vorarlberg: “Landwirtschaft und Klima: Bio-Landwirtschaft ist Teil der Lösung”

Die vorliegende Studie analysiert auf Basis des aktuellen Wissensstandes mögliche Vorzüge der biologischen Landwirtschaft im Hinblick auf den Klimaschutz und hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel. Möglichen Vorteile des Biolandbaus in Bezug auf Klima- und Umweltschutz basieren auf den definierten Prinzipien. Die Grundprinzipien des Ökolandbaus (IFOAM) beziehen sich auf die Landwirtschaft im weitesten Sinne, einschließlich des Umgangs des Menschen mit dem Boden, Wasser, Pflanzen und Tieren. Geleitet vom Prinzip der Gesundheit soll der Biolandbau die Gesundheit des Bodens, der Pflanzen, der Tiere, des Menschen und des Planeten bewahren und stärken.

Vielseitige Fruchtfolgen im Bioackerbau – mit hohem Leguminosenanteil, Untersaaten und Zwischenfrüchten bilden eine wichtige Basis, auf mineralischen Stickstoffdünger zu verzichten und somit hohe CO2- und N2O-Emissionen zu vermeiden. Darüber hinaus haben diese vielfältigen Fruchtfolgen eine wichtige Rolle beim Humusaufbau und somit bei der CO2-Bindung (s. unten). Das Prinzip der Ökologie und Sorgfalt gilt auch im tierischen Bereich; heimische Futtermittel anstelle von aus Drittländern importierten, Auslauf und Weidegang, verstärkt Stallsysteme mit Festmist haben sehr positive Auswirkungen für den Klimaschutz und erhalten zudem das Landschaftsbild.

Die Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ist eines der zentralen Ziele des Biolandbaus. Der Boden kann durch Humusabbau eine CO2-Quelle (Mineralisierung des Boden-C und damit verbundene Freisetzung in Form von CO2) oder durch Humusaufbau eine CO2-Senke (C-Speicherung durch Einbau des C in die Humussubstanz des Bodens) sein.

Ausführliche Infos in der FiBL-Studie “Biologische Boden-Bewirtschaftung als Schlüssel zum Klimaschutz in der Landwirtschaft”

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